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Freitag, 28. April 2017

Schluss mit dem Geschnarche!


Eine ebenso kostengünstige wie effektive Maßnahme gegen Ruhestörungen durch nächtliche Schnarchkonzerte ist eine sanfte Positionsveränderung des Schnarchenden: Wenn er (oder sie) draußen auf der Straße liegt, hört man das Gesäge nicht mehr.

Freitag, 7. April 2017

Leipziger Buchmesse 2017 - schön war's!








Wer Bücher liebt und noch nicht auf der Leipziger Buchmesse war, sollte das unbedingt mal nachholen! (Für dieses Jahr ist sie zwar schon vorbei, aber bis zur nächsten sind es ja nur noch 342 Tage.) Ich habe mir das Vergnügen eines Besuchs am letzten Messetag, dem 26.03., gegönnt, und kann es wirklich nur empfehlen.

Gut, an die Menschenmassen, die sich dort tummelten, musste ich mich als Vollblut-Landei zunächst etwas gewöhnen - wenn man wie ich in einem 5000-Seelen-Dorf wohnt, ist es schon komisch, wenn man das Gefühl hat, von der gesamten Einwohnerschaft gleichzeitig überrannt zu werden. Aber das ist natürlich rein individuelles Empfinden; manch anderer fühlt sich ja beim Bad in der Menge erst so richtig wohl.

Wenn ich mich nun wie in einer Oskar-Laudatio bei jemandem bedanken müsste, würde ich vor Rührung schluchzend erst einmal dem Hersteller meiner bequemen Sportschuhe danken, die meinen Füßen das schmerz- und ermüdungsfreie Zurücklegen sicherlich vieler Kilometer in den weitläufigen Hallen ermöglicht haben. Und dort gab es unendlich viel zu entdecken! Neben den etablierten Verlagshäusern luden viele kleine und unbekanntere Verlage zum Stöbern ein - und natürlich gab es nicht nur Bücher: Von Postkarten und Kalendern über historische Druckgeräte bis hin zur modernen Autorensoftware war so ziemlich alles dabei, was irgendwie mit dem Lesen und Schreiben zu tun hat. Irgendwo war immer irgendeine Lesung, Sebastian Fitzek sprach über seine neuen Bücher, signierte geduldig und ließ sich mit seinen Fans fotografieren, das Schriftsteller-Ehepaar Iny Lorentz saß ganz entspannt an seinem Stand und ließ sich ebenfalls bereitwillig von vorbeikommenden Besuchern knipsen. Ich habe gut 7 Stunden auf der Buchmesse verbracht, und ich glaube, ich habe immer noch nicht alles gesehen.

Dass sich manche Besucher vom Anblick der vielen bunt verkleideten Cosplayer gestört fühlten, die sich auf der angeschlossenen Manga-Comic-Con trafen und natürlich auch durch die anderen Hallen schlenderten, kann ich nicht nachvollziehen. (Für Nichteingeweihte: Cosplay ist ein aus Japan stammender Kult, deren Anhänger sich als Comic-Figuren verkleiden - einige seht ihr hier auf den Fotos.) Auch die Leser von Mangas und anderen Comics sind Leser, die auf einer Buchmesse genauso richtig sind wie die Leser von Belletristik, Sach- und Fachbüchern, gehobener Literatur und allem anderen. Wenn etwas von einer Buchmesse auszuschließen ist, dann sollte das nicht die Cosplayer-Szene sein, sondern die Intoleranz. Ich habe die Cosplayer ausnahmslos als ruhig und friedlich erlebt und empfand sie in ihren fantasievollen und oft sehr aufwändigen Kostümen keineswegs als störend, sondern als einen faszinierenden Blickfang: Als bunte Farbtupfer machten gerade sie die Leipziger Buchmesse zu etwas ganz Besonderem.

Wesentlich anstrengender fand ich dagegen jene selbstvergessenen „Normalos“, die durch plötzliche Vollbremsungen im fließenden Fußgängerverkehr Massenkarambolagen mit ungewollten Körperkontakten verursachten, anstatt einfach sachte zu Seite auszufädeln. Naja, aber diese Spezies findet man ja nicht nur auf Buchmessen, sondern in jeder Innenstadt.

Glücklicherweise selten anzutreffen war die Unart mancher Repräsentanten von Messeständen, gelangweilt am Handy herumzudaddeln. Ich kann verstehen, dass man nach mehreren anstrengenden Messetagen mit jeweils zig Stunden irgendwann keine Lust mehr hat, jeden Besucher anzugrinsen und so zu tun, als habe man irrsinnigen Spaß. Aber wenn ein Aussteller dadurch repräsentiert wird, dass sein Vertreter das Steinigen grüner Schweine interessanter findet als die Besucher des Standes, gibt das nun einmal kein besonders gutes Bild ab. Leute, wenn euch schon so langweilig ist, dann lest doch wenigstens zur Veranstaltung passend ein Buch!

Insgesamt hat sich für mich die gut vierstündige An- und Abreise zur/von der Leipziger Buchmesse mehr als gelohnt: Ich bin nicht nur mit Taschen voller Bücher (von denen eines sogar geschenkt war) und anderer schöner Dinge zurückgekommen, sondern auch mit einer Fülle von Eindrücken, Ideen und Anregungen, von denen ich noch lange zehren werde - mindestens bis zur nächsten Leipziger Buchmesse.

Die findet übrigens vom 15-18. März 2018 statt. Wer weiß, vielleicht sehen wir uns dort?